Als Freelancer:innen managen wir mehrere Projekte gleichzeitig, sind verantwortlich für Kundenakquise und Projektabwicklung. Kein Wunder, dass Weiterbildungen als „nice-to-have“ und nicht als oberste Priorität gesehen werden. Ein Fehler!
Auf lange Sicht verschläft man die Weiterentwicklung von Trends, Technik und Gesellschaft und verliert neue Aufträge. Je größer die Lücke zwischen dem „state-of-the-art“ und dem persönlichen Wissensstand, desto komplizierter die Aufholjagd.
Darum widmen wir uns heute dem Thema der Weiterbildung für Freelancer. In diesem Artikel klären wir die wichtigsten Fragen:
- Warum sind Weiterbildungen sinnvoll?
- Welche Vorteile ergeben sich für mich als Freelancer:in?
- Wie sieht es mit Investitionen in die Weiterbildung aus und gibt es Hilfen?
We got it! Selbstständig heißt: selbst und ständig
Wir wissen, dass Freelancer:innen über Expertise verfügen – das Ergebnis jahrelanger Erfahrung und Autodidaktik. Zudem haben Soloselbstständige erfolgreich Projekte abgewickelt und sind wahre Organisationstalente, denn oft werden mehrere Tasks zeitgleich jongliert.
So kann das Thema der Weiterbildung im Joballtag zu kurz kommen. Dabei ist Expertise genau das, was dich von anderen unterscheidet. Dein Wissen ist dein Kapital. Vor allem IT-relevantes ist schnelllebig. Zu wissen, welche Programme sich zu recht etabliert haben und Konsens sind, entscheidet oftmals über Zu- oder Absage.
Welche Vorteile hat eine Weiterbildung für mich und mein Business?
Abgesehen von der Tatsache, dass dein Wissen potenzielle Kund:innen überzeugen soll, ergeben sich gleich mehrere Vorteile für dich und deine Tätigkeit. Zielgerichtete Fort- oder Weiterbildungen erweitern dein Repertoire und sind eine sinnvolle Ergänzung zu bestehenden Skills.
Zudem profitieren die eigenen Fähigkeiten und entwickeln sich weiter, wenn immer wieder neue Reize und Informationen kognitiv verarbeitet werden. Lebenslanges Lernen hört sich anstrengend an, muss es aber nicht sein. Das Ziel einer Weiterbildung sollte stets die geistige Erweiterung sein. Mentale Agilität ist hier genauso im Fokus wie die Auseinandersetzung mit neuen Inhalten. Um dies zu erreichen, reichen auch schon kleinere Aktivitäten wie das Erlernen der Schnell-Lesetechnik. Das Gelernte kann zügig angewandt werden und erspart auf lange Sicht viel Zeit.
Sollen branchenrelevante Fachkompetenzen erlangt werden, sind tiefergehende Seminare oder Kurse hilfreich. Da Soloselbstständige ihr eigenes Business managen, sind kaufmännische Seminare besonders sinnvoll, die beispielsweise Buchhaltung oder Steuerabsetzung thematisieren. So sparst du im Idealfall externe Buchhaltungskosten.
Fast jede Branche ist von der Digitalisierung abhängig und vor allem Soloselbstständige benötigen eine eigene Homepage. Es gibt unzählige Tutorials und Kurse zu Webdesign. Der Aufbau einer Homepage wurde mithilfe von CMS-Systemen wie WordPress signifikant erleichtert. Zwar bedeutet das nicht, dass hierdurch das Potenzial einer Onlinepräsenz vollumfänglich begriffen und ausgeschöpft wird, doch für einen Start reicht es allemal.
Flexible Weiterbildungen, die sich DIR anpassen
So wie sich die Berufswelt weiterentwickelt, erneuert sich auch die Branche der further education. Du musst nicht mehr ganze Zeiträume blocken und deine Wochenenden in irgendwelchen Seminarhotels verbringen. Es gibt mittlerweile zahlreiche Alternativen, die sich deinem Alltag anpassen. Online-Seminare sind immer und überall abrufrufbar und du sparst dir Wegzeiten. Gut für dich, gut für die Umwelt!
Webinare sind flexibel und passen sich idealerweise deinem Lerntempo an. So bestimmst du, wann und wie aufnahmefähig du bist: Ob in den Morgenstunden, spät in der Nacht oder zwischen zwei Projekten. Nicht nur die Berufswelt, sondern auch der Weiterbildungsmarkt ist agiler. Als Freelancer:in kannst du davon profitieren, denn kaum eine Branche arbeitet flexibler und eigenverantwortlicher – So ergeben sich Freiräume für Freigeister!
Fachwissen ist die Basis deiner Leistung
Sicher, du bist ´ne coole Socke. Doch allein deswegen ergatterst du keine Projekte. Für die lukrativsten und interessantesten Projekte brauchst du entsprechendes Know-How.
Die Marktstudie von Freelancermap zeigt, wie zentral Know-How für Soloselbstständige ist: 88 % gaben das eigene Fachwissen als Erfolgsindikator an. Hierzu gehört es, branchenübliches Vokabular zu verwenden, mit Projektmanagement-Tools umzugehen und Prozessabläufe genau zu kennen. Wer über solches Wissen verfügt, hebt sich von anderen ab. Mit der richtigen Expertise lassen sich höhere Preise erzielen und auch die eigene Seriosität profitiert vom Know-How. Je weniger verbreitet das Wissen, desto wertvoller dein Service. Insofern ist es durchaus sinnvoll, neben etablierten Abläufen auch Nischenprobleme zu kennen und lösen zu können.
Keine Zeit… für Ausreden!
„Ich habe keine Zeit im beruflichen Alltag, wie soll ich das denn noch unterbringen?“- Diese und ähnliche Aussagen hören wir häufig in Bezug auf das Thema Freelancer& Weiterbildungen. Wir wissen, wie wertvoll Zeit ist. Wir wissen aber auch, dass Zeitmanagement oft ein Schwachpunkt ist. Mit gutem Zeit- und Prozessmanagement lassen sich Freiräume schaffen, die wiederum für eine Weiterbildung genutzt werden können.
Hier gilt es, die eigene Präferenz zu kennen und sich als bestimmten Lerntyp zu kategorisieren, um die passende Weiterbildung auszuwählen. Optimale Zeiträume für die persönliche Weiterbildung können branchenübliche oder saisonale Schwankungen der Nachfrage sein. Manche wiederrum bevorzugen Wochenendseminare oder integrieren einen Bildungsurlaub in die Jahresplanung.
Heutzutage bedeuten Weiterbildungen nicht automatisch ermüdende Abende in der Volkshochschule. Auch die Bildungsbranche hat sich weiterentwickelt und neu erfunden. Mit flexiblen Zeitmodellen und neueren Methoden wird auch der Markt für Weiterbildungen agiler. Je nach Branche und Präferenz sind beispielsweise bei Udemy über 100.000 Kurse belegbar. Die Online-Kurse sind in verschiedenen Sprachen verfügbar und dank regelmäßiger Rabattaktionen auch bezahlbar.
Welcher Lerntyp du bist, ist entscheidend für den Erfolg
Egal, was oder wo du lernen möchtest: Entscheide dich für die zu dir passende Weiterbildung mit Blick auf:
- Lerntyp
- Bevorzugtes Medium
- Tageszeit
- Lerntempo
Wir wissen um die kostbare Ressource Zeit und wollen diese besonders effektiv nutzen. Kaum etwas zieht sich länger als ein Vortrag, der dich nicht interessiert oder bei dem du kaum die Augen offenhalten kannst. Sei ehrlich zu dir selbst und sieh nach, welcher Lerntyp du bist. Menschen lernen hochindividuell und werden von verschiedenen Inhalten angesprochen. Je besser du deine kognitiven Verarbeitungsprozesse kennst und berücksichtigst, desto eher bleibt Erlerntes im Gedächtnis. Desto eher lohnt sich das finanzielle und zeitliche Investment in die Weiterbildung.
Weitere Tipps für deine Weiterbildung:
Finanzierung
Weiterbildungen können teuer werden, lohnen sich jedoch auf lange Sicht. Damit du dich nicht in Unkosten stürzt, gibt es verschiedene Förderprogramme, die finanzielle oder beratende Hilfe anbieten. Weiterbildungen sind förderfähig, doch der Zugang zu den Mitteln recht überschaubar. Auf fortbildung.net findest du verschiedene Möglichkeiten, um Hilfen zu beantragen.
Zudem bieten einige Kreditinstitute Bildungskredite zu besonderen Konditionen ein. Hierzu gehört auch der KfW-Bildungskredit. Wie alle Kredite muss auch dieser zurückgezahlt werden. Dennoch sind die Konditionen recht fair und Ratenzahlungen sind auch optional möglich.
Bleib am Ball
Ein Überblick über aktuelle Trends, Verfahren und Tools hält dich auf dem Laufenden und lässt dich zielgerichtet arbeiten. Kontinuierlicher Wissensaufbau ist zentral! So verhinderst du Wissenslücken und sorgst für eine gleichbleibend hohe Qualität deiner Leistungen.
Informationen sind Dank der Digitalisierung leichter zugänglich. Sowohl für dich als auch für andere. Potenzielle Auftraggeber:innen sind kompetent, vergleichen Services und wissen, was sie wollen. Je größer die Diskrepanz zwischen den Anforderungen und tatsächlich vorhanden Fertigkeiten ist, desto schwieriger und zeitintensiver das Aufholen.
In den kommenden Wochen widmen wir uns weiter dem Thema und geben Tipps, wie du die richtige Weiterbildung für dich selbst findest. Melde dich für unserem Newsletter an, um nichts zu verpassen und stay tuned!